JKA Spring Joint Training Camp – Tag 3 & 4

Die letzten Tage waren richtig lang und daher war keine Zeit, etwas zu schreiben. Darum gibt es hier die Zusammenfassung der letzten Trainingseinheiten…
Ueki Sensei ließ es sich auch dieses Gasshuku nicht nehmen und leitete eine Einheit für alle Gruppen. Er erklärte alle Zuki-, alle Uchi-Techniken und alle Blöcke sowie Mae-, Mawashi- und Yoko-Geri. Danach wurden im Detail der Zenkutsu Dachi, Fudo Dachi und Hangetsu Dachi erklärt. Die beiden letzteren vom Zenkutsu Dachi als Ausgangsposition. Hier kurz das Wichtigste: Zenkutsu Dachi – Außenkante vorderer Fuß gerade, Lot vom Knie innen neben dem Ansatz des großen Zehes, hinterer Fuß zeigt soweit wie möglich nach vorn, Knie des hinteren Beines zeigt nach vorn, Hanmi/Shomen wird das Knie des hinteren Beines gebeugt/gestreckt, wobei das Knie nicht nach außen gedreht werden darf; Fudo Dachi – vom ZKD aus vorderen Fuß ca eine Fußbreite auf dem Hacken nach innen drehen, hinteren Fuß parallel zum vorderen drehen, Knie zeigen Richtung der Füße, wobei man das Gefühl haben soll, sie nach außen zu drücken; Hangetsu Dachi – vom ZKD (Shomen) aus hinteres Knie einbeugen und dabei vorderen Fuß etwas zurückziehen, vorderen Fuß ca eine Zehbreite (großer Zeh) nach innen, hinterer Fuß zeigt nach vor, hinteres Knie auch, vorderes Knie zeigt Richtung vorderer Fuß
Bei Taniyama Sensei übten wir mit vielen verschiedenen Spannungsübungen, die richtige Muskulatur so effektiv wie möglich einzusetzen; zuerst nur statisch, dann mit Hüftdrehung. Wir sollten herausfinden, welche Muskeln wie bewegt werden müssen, um die Hüfte zu drehen und wie in der jeweiligen Position Spannung aufgebaut wird. Dabei wurde vom Partner Druck auf die vakanten Punkte (Knie, Wade etc) ausgeübt, wobei beachtet werden sollte, dass dieser nur so stark ist, dass sich keine anderen Fehler einschleichen (Körperachse, Hüftstellung usw). Das ganze wurde dann mit Verschiebung des Körperschwerpunktes fortgesetzt, wobei die so erzeugte „Vorspannung“ für eine explosive Bewegung genutzt werden sollte.
Diese Erkenntnisse ließ Taniyama Sensei dann in das Training der Kata Gojushiho Sho einfließen. Hier gab es von ihm den Hinweis, dass jede Bewegung „vorbereitet“ wird. Diese Vorbereitung oder auch Ausholbewegung erfolgt schnell und in der Richtung, in die wir uns bewegen wollen. Danach wird die Bewegung je nach Timing der Zählzeit schnell oder langsam unter Einsatz der richtigen Muskulatur fortgesetzt, z.B. Kakiwake Uke im Kokutsu Dachi (2. Zählzeit) wird schnell 45° nach links, Fäuste vor dem Kinn gekreuzt, ausgeholt und dann wird der vordere Fuß langsam in den Kokutsu Dachi geschoben, wobei die Hüfte gedreht und der Kakiwake Uke ausgeführt wird.
In den Kampfrichterseminaren wurde großen Wert darauf gelegt, dass die Kommandos und die Kampfrichtergesten sitzen. Der Einsatz der Pfeife wurde angemahnt, genauso wie die Kommunikation der Hauptkampfrichter und Seitenkampfrichter über Augenkontakt. Das Auftreten der Kampfrichter im Allgemeinen wurde bemängelt – es fehlt uns an Zanshin und an Kime. Und der allerwichtigste Punkt war folgender: für einen Ippon gibt es bestimmte Kriterien (kann man in der JKA Wettkampfordnung nachlesen: https://www.jka-berlin.de/download/jka-wettkampfordnung-aktuell/ ). Ein Wazari ist zwar ein halber Punkt, aber nicht im Sinne von der Hälfte eines Ippons; z.B. stimmen Kime, Timing und Speed, aber nicht die Distanz, haben wir mathematisch zwar sogar 75% eines Ippon, aber dennoch keine wertbare Technik. Ein Wazari ist also vielmehr eine Wertung, der ein kleines bisschen am Ippon fehlt. Anderenfalls, so stellte Izumiya fest, unterscheiden wir uns im JKA-Karate nicht vom Sportkarate. Das ist, finde ich, gleichzeitig auch ein schönes Schlußwort!
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